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14.12.2021: Die Pandemie hat auch die Griprfjall-Sifjar in ihrem Tun sehr gebremst. Aber nach dem letzten Thing kommt wieder Fahrt auf...

15.09.2018: Firnwudh, der Sohn der Dilja und des Njørdurs hat das vikingrkapplot 2018 gewonnen.

18.07.2018: Wieder einmal weht das Griprfjaller Banner auf dem Marktplatz von Ripa, Danmark.

09.12.2017: Fotos 2017 online gestellt inkl. vom vikingrkapplot 2017.

 

Die Sagen des Nordens

Die Bindung des Fenrirs

Vor langer Zeit war Loki, Odins Blutsbruder und Kampf-Genosse, in seiner alten Heimat Jotunheim unterwegs gewesen. Dieses weite, karge Land im Nordosten der Welt war von Trollen, Riesen und anderen Unholden bevölkert gewesen. Hier hatte der Feuer-Gott einer seiner vielen Liebschaften kennen gelernt gehabt - die schöne Riesin Angrboda. Sie hatten die Nacht miteinander verbracht gehabt, und als Loki am nächsten Morgend gegangen war, trug die Riesen-Maid bereits drei Kinder unter ihrem Herzen...

Als Angrboda die drei Kinder gebar, bekamen die Götter davon Wind. Eine Gesandtschaft unter Odins Führung reiste nach Jotunheim, um der Mutter beste Wünsche zu überbringen - immerhin war Odin Onkel geworden. Was sie aber in der verfallenen Hütte der Riesin vorfanden, war alles andere als das, was sie erwartet hatten: Lokis Geliebte hatte eine giftige Schlange, ein halb verwestes Kindlein und einen Wolfs-Welpen zur Welt gebracht - Jormungand, Hel und Fenrir. Die drei tollten quietsch fidel auf dem Boden der Hütte miteinander. Die Asen standen herum und beobachteten den makaberen Anblick. Sie ahnten, dass hier in ihrer Mitte Unheil keimen würde... und man überlegte, was man tun solle.

Da befahl der Einäugige, dass man mit Jormungand weit auf das offene Meer hinaus fahren sollte. An der tiefsten Stelle sollte man dann die Schlange über Bord werfen, und auf dem finsteren Grund sollte sie keinem etwas anhaben können. Hel wurde den Armen ihrer Mutter entrissen und von Odin nach Niflheim gebracht - das kalte Land im hohen Norden war klirrend kalt und wenn es nicht gerade stürmte, wurde es von dichtem Nebel verhüllt. Dort übergab ihr der Alte den Teil Niflheims, der direkt unter den mächtigen Wurzeln Yggdrasils lag. Dies solle ein Land werden, wo all die Toten Geister hin gelangen, und Hel sollte Herrin sein - und somit wurde sie in der kalten Einsamkeit zurück gelassen. Das dritte Kind Angrbodas - Fenrir - jedoch ließ Odin nach Asgard bringen. Warum er das tat weiß man nicht - der Alte steckt eben voller verwundener Geheimnisse...

Der große Wolf wurde also unter den Göttern groß gezogen. Das könnte auch erklären, warum er so schnell wuchs. Früh schon reichte er jedem Gott über die Hüfte, bald danach überragten Fenrirs Schultern bereits jeden Kopf. Auch sein Hunger wuchs immer mehr und mehr, und der Wolf verschlang ganze Ochsen auf einmal. Irgendwann fürchteten die Asen sich zu sehr vor dem Untier; so dass es nur der rechtschaffende und mutige Tyr wagte, in das Gehege Fenrirs zu steigen und ihn zu füttern.

Odin war schon immer neugierig auf die Zukunft. Er verbrachte viel zeit auf seinem Hochsitz Hlidskjalf, von dem er mittels schamanischer Rituale die Geschicke der Welt einsehen konnte und daraus den Lauf des Schicksals versuchte zu schlussfolgern. Oft konsultierte er Völven - menschliche Schamaninnen - um sich bei ihnen Rat zu holen und etwas über die Zukunft zu lernen. Als er eines Nachts erneut eine Völve heimsuchte und sich ihren Rat holte, da sagte sie ihm voraus; dass ihm Fenrir großes Unheil bringen würde. Er würde nicht nur Odin, sondern die ganze Welt in's Verderben stürzen... Das schockierte des Alten natürlich sehr. Da der Wolf ein Kind der Riesen war, hatte er schon geahnt, dass er Unheil herauf beschwören würde... aber sowas hatte er nicht gedacht. Da rauschte Odin wieder von dannen und hetzte nach Asgard, um so schnell wie möglich zu handeln.

Als der Morgen angebrochen war, rief der Göttervater alle zur Thing-Versammlung zusammen. Die Götter waren zwar noch schlaftrunken, lauschten aber den Warnungen Odins. Sie alle, die eh schon vor dem mittlerweile riesigen Wolf bangten, stimmten ein, dass etwas passieren müsste. Und so beschloss man, eine Kette zu schmieden und Fenrir damit zu binden. Irgendwann später kamen einige Asen auf ihn zu und taten ganz unschuldig - sie zeigten ihm die Kette, die Läding hieß, und meinten, ein jeder hätte versucht sie mit aller Kraft zu zerreißen, und jeder sei gescheitert. Und nun solle er sich an ihr messen. Für den großen Wolf war das eine Kleinigkeit, er ließ die Kette um sich schnallen und hatte kaum Mühe dabei, sie einfach zu zerreißen - wie einen Wollfaden.  Die Götter warteten nicht lange, und bald kamen sie schon wieder an. Diesmal mit einer ein-ein-halb mal so dicken Kette aus bestem Eisen, die sie Droma nannten. Sie erzählten dem Wolf, dass nicht mal die stärksten Götter das Schmiedewerk hätten brechen können. Würde der große Wolf es zerreißen, dann wäre ihm großer Ruhm in aller Welt gewiss - immerhin wäre er dann stärker als jeder Gott! Die Idee gefiel Fenrir gar nicht schlecht. Doch er war auch nicht auf den Kopf gefallen, und ihm kam das alles schon ein wenig komisch vor. Trotzdem ließ er sich die dicke Eisenkette umwerfen. Er zerrte an ihr, biss hinein und schlug sie auf den Boden - und letztes Endes brach auch sie entzwei. Seit diesen frühen Tagen sprach man bei den Menschen davon, dass man sich "von Droma befreie" oder sich "aus Läding löse", wenn man ein schwieriges Problem vor sich hatte...

Das war dann wohl nix. Man hatte die drohende Gefahr zu spät erkannt, hieß es, und nun könne man den Wolf nicht mehr bannen. Doch der weise Odin hatte noch eine letzte Idee: Die Zwerge. Denn die waren in aller Welt dafür berühmt, die besten Handwerker überhaupt zu sein. Sie waren furchtbar kreativ und besaßen uraltes Wissen. Und so sandte man Skirnir, Freyrs besten Knecht, nieder in die dunklen Höhlen und felsigen Schluchten Svartalfheims. Skirnir war sehr redebegabt und konnte die Zwerge so schließlich davon überzeugen, das beste Band aller Zeiten zu schaffen: Gleipnir. Die Zwerge wussten mit ihren Kräften umzugehen; sie reisten in jedes Land. Jeder Katze nahmen sie das Geräusch ihrer Pfoten. Jeder Frau nahmen sie den Bart. Jedem Berg nahmen sie die Wurzeln. Jedem Bären nahmen sie die Sehnen. Jedem Fisch nahmen sie den Atem, und jedem Vogel nahmen sie den Speichel. Deswegen haben all diese Sachen das alles nicht; weil es ihnen in frühen Tagen von den Zwergen genommen wurde. Die fleißigen Sammler trugen alles, was sie finden konnten, in ihren Schmieden zusammen. Unter Funkenregen und in heißesten Gluten formten sie daraus eine lange, feste Kette. Sie schlugen sie immer dünner und feiner, so dass sie fein wie ein Garn, aber fester als alles andere in der Welt wurde. Als das Werk vollbracht war, übergaben die Zwerge es Skirnir, der die Zeit lang auf ihren Höfen Obdach gefunden hatte. Und so ritt Freyrs bester Knecht wieder hinauf nach Asgard, um den Göttern die Lösung für ihr "Problem" zu zeigen...

Freudig empfing man den Reisenden in seiner Heimat und staunte nicht schlecht über das unreißbare Garn, dass er aus dem fernen Land mitgebracht hatte. Damit, so war man sich sicher, müsste sich Fenrir binden lassen... ansonsten wäre ihnen ihr Untergang sicher gewesen. Einige Tage später machten sich einige Asen auf eine Reise. Sie packten ihre Sachen, sattelten ihre Rösser und ritten los. Unter ihnen war Tyr; der einzige, der sich in die Nähe Fenrirs traute - denn dieser war ebenso mit von der Partie. Und natürlich Gleipnir im Gepäck. Der Tross reiste sehr weit. Weiter weg von ihrer Heimat waren die meisten unter ihnen nie gewesen. Viele Monate vergingen, als man endlich am Rande der Welt angelangt war. Abgeschieden und einsam war es hier, und wahrscheinlich war noch nie irgend eine Seele hier gewesen. Der Tross ritt am Ufer eines Sees, den sie "Amswartnir" tauften, entlang. Weit draußen auf dem Wasser konnten einige eine Insel erahnen. Die Neugier trieb sie, und so zimmerten sie sich ein Boot, um überzusetzen. Hier draußen war es so abgeschieden und weit vom Rest der Welt, dass nicht mal der Wind bis hier her vordrang - das Wasser war still und unheimlich, einzig ein paar Schneeflocken schwebten hinab. Eine schaurige Stimmung...

es schien wohl doch etwas fester zu sein, als es erscheinen mochte. Doch der große Wolf, stärker als jeder Gott, der Eisenketten wie nichts zerreiße, hätte doch wohl keine Probleme mit einem einfachen Faden.da könne doch nur List und Tücke hinter stehen.daher wolle er als Pfand, dass einer von ihnen seine Hand in das Maul des Wolfes lege, während dieser versuchen würde, sich zu befreien. Da mussten die Anwesenden erst mal schlucken... sicher, man wollte den Wolf binden, koste es was es wolle... aber die eigene Hand? Man zögerte und tuschelte, doch da hatte Tyr die Schnauze voll und bot sich an. Er stand zu dem, was er tat und was er sagte; Ehre und Ehrlichkeit seien ihm wichtiger als sein eigen Leben. Das rechnete man ihm hoch an. da nahm einer von ihnen ein Schwert und rammte es senkrecht in das Maul des Tieres, so dass das Heft auf die Zunge und die Klinge gegen den Gaumen drückte. Das Untier konnte sein Maul nun nicht mehr schließen. Es heuelte schrecklich auf, so dass man es in jeder der neun Welten hörte, und Geifer strömte aus dem Maul, dass er schon fast Flüsse bildete. Wütend stand Fenrir da, geschunden und gefesselt und konnte sich nicht rühren. Er musste ansehen, wie sich die Asen über ihn lustig machten, bis sie schließlich ihre Sachen packten und sich in das Boot setzten, um zurück zu fahren... ihn ließ man dort zurück. Ganz alleine, wie gefangen, an diesem kalten Ort... am einsamsten Ort der Welt.

Erst an Ragnarok, wenn die Sterne vom Himmel fallen und Yggdrasil erzittern wird, wird das Garn Gleipnir reißen. Dann wird Fenrir endlich frei kommen und er wird rennen voll tiefstem Hass... dann wird er Rache üben an den Göttern, die ihn schändeten und quälten. Er wird Odin verschlingen und viele andere, bis er schließlich durch die Hand Vidars getötet werden wird...

Germanische Götterwelt, 25. September 2013, Facebook

Völva - Gyðjas - Seiðkona

Völva

Die Völva ist eine Seherin und Zukunftswissende. Völva bedeutet Stabträgerin. Sie beherrscht die Weissagung - spá - mit grosser Macht.

 

Spákona (mz.: spákonur)

Die Spákona ist eine kleine Seherin. Sie beherrscht wie die Völva die Weissagung - spá, nur in kleinerem Masse.

 

Gyðjas - Goði

Die Gyðja und der Goði sind Priester der Götter und für die Rituale und Tempel zuständig.

 

Seiðkona (mz.: seiðkonur)- Seiðmaðr

Die Seiðkona und der Seiðmaðr beherrschen die Magie und Hexenkunst - seiðr. Neben der Seiðr-Magie gibt es die Galðr-Magie. Unklar ist, ob unter der Seiðr-Magie schädliche und mit der Galðr-Magie nützliche/schützende Magie verstanden wird. In der Völuspa wird die Seiðkona Heiðr als Magiebeherrschende beschrieben, welche die Klugen und Torren beherrscht. Verehrt werde sie von üblen Frauen. Inwiefern dies aber bereits christlich geprägt und verfälscht ist, ist unklar. Aber auch Oðinn verwendet Seiðr-Magie gegen Rindr gemäss dem Skalden Kormákr Ögmundarson: "seið Yggr til Rindar" (Yggr (Oðinn) Seidhr gegen Rindr anwandte).

 

Galðrkona (mz.: Galðrkonur) - Galðrmaðr

Die Galðr-Magie wird als Zaubergesang übersetzt und in Stabreimform als Galðralag bezeichnet. Der zweite Merseburger Zauberspruch - ein Heilgesang für ein Pferd- kann als Galðr-Magie verstanden werden. Die Magieform wird ebenfalls Oðinn zugesprochen. Belege für die Bezeichnung Galðrkona und Galðrmaðr sind, soweit uns bekannt, nicht vorhanden. Sie wären die logischen Ableitungen der Seiðkona und dem Seiðmaðr.

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