Gudfrød Halfdansson
Gudfrød Halfdansson war dänischer König, der von 804 - 810 in Hedeby residierte. Zu seiner Zeit gab es noch kein dänisches Einheitskönigstum. Gudfrød ist als König von Hedeby, Westerfold, Hedeland, Värmland, Hedemarken und Westmare bekundet.
Gudfrød war ein Sohn des Königs Halfdan des Milden von Westerfold und der Lif von Westmare, Tochter von König Dan. Nach einer anderen Erzählung war er der Sohn seines Vorgängers Siegfrid.
Die fränkischen Annales regni Francorum erwähnen Gudfrød erstmals im Jahr 804. Während Karl der Grosse nach dem endgültigen Sieg über die Nordalbingier südlich der Elbe bei Hollenstedt lagerte, kam der Dänenkönig mit seiner Flotte und seinem ganzen Herr nach Hedeby (bezeichnet als Sliesthorp) an der Schlei, der Grenze seines Gebiets zu Nordalbingien. Ursprünglich war ein Treffen mit Karl in Hollenstedt vereinbart, aber Gudfrød schickte aus Vorsicht nur Unterhändler und beschränkte sich darauf, den neuen Nachbarn im Süden zur Abschreckung von seinem Heeresaufgebot und damit seiner Verteidigungsbereitschaft wissen zu lassen.
Gudfrød griff 808 die von Karl zum Schutz der fränkischen Nordgrenze in Nordalbingien angesiedelten Abodriten an und zerstörte bei Gross Strömkendorf den Fernhandelsplatz Reric. Die dort ansässigen Kaufleute siedelte er zwangsweise in Hedeby an. Zur Sicherung von Hedeby erweiterte er das Danewerk durch den Bau des Göttrikswall (Kograben). Karl der Grosse liess als Reaktion auf den dänischen Angriff die Festung Esesfelth errichten.
Nachdem Gudfrød 809 bei Karl dem Grossen noch um Versöhnung wegen des Überfalls auf die mit den Franken verbündeten Abodriten nachgesucht hatte, plünderten die Dänen im darauf folgnden Jahr das zum Reich gehörende Friesland und die friesischen Inseln. Auf dem Festland besiegten die Dänen die Friesen in drei Feldschlachten und machten reiche Beute. Zu einer militärischen Auseinandersetzung mit den anrückenden Franken kam es jedoch nicht mehr, weil Gudfrød noch 810 in einem innerdänischen Machtkampf von einem seiner Mannen ermordet wurde. Nachfolger wurde sein Neffe Hemming. Dieser schickte umgehend Unterhändler aus und schloss mit dem Kaiser Frieden. Ausserdem vertrieb Hemming die Söhne Gudfrøds nach Schweden. Diese kehrten nach dem Tod Hemmings wieder zurück nach Dänemark und setzten sich in einem erbitterten Erbfolgekrieg gegen Hemmings Nachfolger Harald Klak und dessen Sippe durch. Darauf wurde Horik der Erste König von Dänemark.
Gudfrød hatte mindestens fünf Söhne.
- Olaf Gudfrødsson (*?; †827)
König der Westfold - Gottfried Gudfrødsson (*um 785; †814 bei Hedeby)
- Horik Gudfrødsson der Erste (*?; †854)
König von Dänemark - Rodulf Gudfrødsson (*?; †836 im Friesland)
- Ragnar Gudfrødsson (*?, †8336 im Friesland)