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14.12.2021: Die Pandemie hat auch die Griprfjall-Sifjar in ihrem Tun sehr gebremst. Aber nach dem letzten Thing kommt wieder Fahrt auf...

15.09.2018: Firnwudh, der Sohn der Dilja und des Njørdurs hat das vikingrkapplot 2018 gewonnen.

18.07.2018: Wieder einmal weht das Griprfjaller Banner auf dem Marktplatz von Ripa, Danmark.

09.12.2017: Fotos 2017 online gestellt inkl. vom vikingrkapplot 2017.

 

Die Wassertaufe

Diese besondere Weihe eine Art Pendant zur christlichen Taufe bei den heidnischen Germanen. Es ist nicht bewiesen, dass es sie gab - aber es gibt viele Hinweise und Indizien, die dafür sprechen, so dass es nicht unwahrscheinlich ist.

Man darf die Wasserweihe aber nicht mit der Taufe der Christen gleichsetzen! Es gibt einige grundlegende Unterschiede; so wurde mit der Weihe nicht der Eintritt in eine Kirche gefeiert, sondern der Eintritt in die Sippe. Auch verstand man die Weihe eben als Weihe und nicht wie die Taufe auch noch als Reinigung.

Das Leben des germanischen Kindes begann - natürlich - mit der Geburt. Obwohl man in jener Zeit sehr viel Wissen über Heilkräuter und andere medizinische Sachen hatte, das aber heute leider zu großen Teilen verloren ist, kam es recht häufig vor, dass die Mutter bei der Geburt oder kurz danach verstarb. Daher erbat man sich zuvor den Beistand der großen Muttergöttin Frigg. Sie sollte nicht nur der Mutter beistehen, sondern auch über das Kind, dessen Erziehung und die Sippe wachen. Aber auch Nornen (denn es gibt ja bekanntlich mehr als die drei "Berühmten") und andere weibliche Geisterwesen begleiteten die Geburt, quasi als Hebammen der Geisterwelt.

In der Nacht nach der Geburt dann, wenn alles still wurde auf dem Hofe, traten ein paar Nornen an die Kindswiege heran und blickten auf das Neugeborene hinab. Dabei berieten sie sich und beschlossen das künftige Schicksal des Kindes - und Nornen machte man dann selbst im Erwachsenenalter für üble Schicksalsschläge verantwortlich.

Die Zeit der Geburt war keine wirklich sichere für das Kind. Neben vielen Krankheiten und Gefahren, die die Welt mit sich brachte, war ihm das Stammesrecht nicht sonderlich gewogen. Von manchen Stämmen wissen wir, dass der vermeintliche Vater des Kindes vorerst das Recht inne hatte, das Kleine auszusetzen und in der rauen Natur des Nordens verkommen zu lassen. Möglicherweise machten etwa jene davon Gebrauch, die sich sicher waren, nicht der Vater zu sein.

Mit dem Verfall des Aussetz-Rechtes musste dann für ein getötetes Kind das volle Wergeld (bedeutet etwa "Menschen-Geld") als Strafe bezahlt werden. Doch wann verfiel dieses Recht? Entweder mit dem ersten Stillen des Kindes durch die Mutter oder eben durch die Wasserweihe.

Bei diesem Fest kommt die Sippe im feierlichen Kreis zusammen. Der Vater setzt sich hin und nimmt das Kind auf den Schoss - ist er verhindert, so kann der Onkel mütterlicherseits oder gar der Sippenführer als Pate einspringen - er hat dann auch ein Geschenk mit zu bringen. Der Vater taucht dann seine Hand in eine Schüssel geweihten Wassers und besprenkelt damit die Stirn des Kindes. Das mag an dieser Stelle vielleicht auf den ersten Blick von den Christen abgeschaut erscheinen, doch noch bis in das Mittelalter hinein verliefen christliche Taufen so, dass der Getaufte dabei gänzlich im Fluss, See oder Taufbecken untertauchte; schliesslich war es eine reinigende Handlung.

Die heidnische Weihe dagegen ist "lediglich" eine Weihe; ergo wird das Kind der Sippe "geweiht". Aufgrund dessen verfiel das Recht des Aussetzens, der Vater erkennt das Kind als sein Kind und Erben an. Besiegelt wurde dies mit der nun endgültig festgelegten Namensvergabe an das Kind. Dadurch, dass der Name des Vaters an die Kinder weitergegeben wurde, entstand eine enge spirituelle Bindung an die Sippe. Sowas nennt man ein "Patronym" (bzw. bei der Mutter Matronym) und das ist bis heute etwa auf Island noch üblich ist. Um ein Beispiel zu nennen: Der Sohn von Holger Friedrichsen hieße Bruno Holgessen. Oder die Tochter von Elke Hilddottir hieße Frieda Elkdottir.

Somit ist das Kind nun gänzlich in die Sippe aufgenommen, ein Mitglied einer uralten Blutlinie, die sich durch die ganze Sippe zieht und sich auf einen Urahnen zurück beruft. Die Bindung zwischen Ahnen und Erben war bei den Germanen eine sehr wichtige, tiefgreifende und spirituelle.

Das nächste Fest, was dem Kinde bevor steht, ist die erste Zahnung. Hierbei wird ihm erneut ein großes Geschenk gemacht, was auch in den alten Sagen festgehalten ist: Der Gott Freyr erhielt - als er seinen ersten Zahn bekam - als Geschenk die Herrschaft über das Land der wunderschönen Elfen; Alfheim. Seit dem wacht er über diese Licht-Geister wie Thor über uns Menschen wacht.

Germanische Götterwelt, 11.02.2014 18.00 Uhr, Facebook 

Völva - Gyðjas - Seiðkona

Völva

Die Völva ist eine Seherin und Zukunftswissende. Völva bedeutet Stabträgerin. Sie beherrscht die Weissagung - spá - mit grosser Macht.

 

Spákona (mz.: spákonur)

Die Spákona ist eine kleine Seherin. Sie beherrscht wie die Völva die Weissagung - spá, nur in kleinerem Masse.

 

Gyðjas - Goði

Die Gyðja und der Goði sind Priester der Götter und für die Rituale und Tempel zuständig.

 

Seiðkona (mz.: seiðkonur)- Seiðmaðr

Die Seiðkona und der Seiðmaðr beherrschen die Magie und Hexenkunst - seiðr. Neben der Seiðr-Magie gibt es die Galðr-Magie. Unklar ist, ob unter der Seiðr-Magie schädliche und mit der Galðr-Magie nützliche/schützende Magie verstanden wird. In der Völuspa wird die Seiðkona Heiðr als Magiebeherrschende beschrieben, welche die Klugen und Torren beherrscht. Verehrt werde sie von üblen Frauen. Inwiefern dies aber bereits christlich geprägt und verfälscht ist, ist unklar. Aber auch Oðinn verwendet Seiðr-Magie gegen Rindr gemäss dem Skalden Kormákr Ögmundarson: "seið Yggr til Rindar" (Yggr (Oðinn) Seidhr gegen Rindr anwandte).

 

Galðrkona (mz.: Galðrkonur) - Galðrmaðr

Die Galðr-Magie wird als Zaubergesang übersetzt und in Stabreimform als Galðralag bezeichnet. Der zweite Merseburger Zauberspruch - ein Heilgesang für ein Pferd- kann als Galðr-Magie verstanden werden. Die Magieform wird ebenfalls Oðinn zugesprochen. Belege für die Bezeichnung Galðrkona und Galðrmaðr sind, soweit uns bekannt, nicht vorhanden. Sie wären die logischen Ableitungen der Seiðkona und dem Seiðmaðr.

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